Heilpflanze des Monats

unfruchtbarer Spross

Katzenschwanz, Schafheu, Zinnkraut: der Ackerschachtelhalm trägt viele Namen...

Der Ackerschachtelhalm - Equisetum arvense L.

Der zu den farnartigen Gewächsen gehörende Ackerschachtelhalm ist entwicklungsgeschichtlich eine sehr alte Pflanze. Die Vermehrung erfolgt durch Sporen. Dazu treibt die einjährige Pflanze im Frühjahr fruchtbare, hellbraune bis rötliche Sprosse, im Sommer unfruchtbare, grüne Sprosse mit quirlig angeordneten Seitenästen. Medizinisch verwendet werden die grünen Sprossen. Die Droge wird hauptsächlich aus China importiert.

Wegen seines hohen Gehaltes an Kieselsäure wurde der Ackerschachtelhalm früher zum Putzen von Zinn verwendet, daher ist die Pflanze auch als Zinnkraut bekannt.

Der Ackerschachtelhalm ist über ganz Europa, Asien, Nordamerika bis in die arktischen Gebiete hinein verbreitet. An feuchten Standorten kann der Ackerschachtelhalm leicht mit dem Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) verwechselt werden, der aufgrund seines Alkaloidgehaltes als giftig gilt.

Anwendung:
Ackerschachtelhalmkraut enthält mineralische Bestandteile, wobei Kieselsäure und Kaliumsalze den mengenmäßig größten Anteil ausmachen. Weiterhin enthalten sind Flavonoide, die diuretisch wirken sollen.

Innerlich genommen werden Zubereitungen aus dem Kraut zur Durchspültherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei Nierengrieß und zur Behandlung von Ödemen infolge von Verletzungen verwendet.

Äußerlich in Form von Bädern oder Umschlägen zur Förderung der Wundheilung.

Die Kieselsäure soll eine Stärkung des Bindegewebes sowie der Haare und Nägel bewirken. Zubereitungen aus dem Ackerschachtelhalm werden daher häufig auch in der Kosmetik verwendet.

Bis auf die schwach diuretische Wirkung ist die Wirksamkeit bei den genannten Anwendungsgebieten nicht belegt. Ackerschachtelhalmkraut ist als Tee oder Bestandteil von Teemischungen erhältlich, ferner in einigen Fertigarzneimitteln aus der Gruppe der Diuretika.

Dosierung:

Tee
2 bis 3 Teelöffel (entsprechend 2 bis 4 g getrocknetes Schachtelhalmkraut) werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen und etwa 5 Minuten gekocht. Der Sud wird nach 15 Minuten abgeseiht. Mehrmals täglich eine Tasse frisch bereiteten Tee zwischen den Mahlzeiten trinken. Mittlere Tagesdosis: 6 g

Umschläge
Für Umschläge werden 10g Schachtelhalmkraut auf 1 l Wasser verwendet und wie bei der Teebereitung beschrieben zubereitet.

Bäder
Schachtelhalmkraut mit heißem Wasser über eine Stunde ansetzen, abgeseiht dem Bad zugeben. Die Konzentration soll ca. 2 g pro Liter Wasser betragen.

Hinweise

Nicht anwenden bei Ödemen, die auf unzureichende Herz- oder Nierentätigkeit zurückzuführen ist!

Nicht bei Kindern und Säuglingen ohne ärztlichen Rat anwenden!

Innerliche Anwendung:
Bei einer Durchspülungstherapie ist auf ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit zu achten (keine alkoholischen oder coffeinhaltigen Getränke!). Ackerschachtelhalmkraut enthält Thiaminase, die den Abbau von Vitamin B1 = Thiamin bewirkt. Bei langdauernder Anwendung höherer Dosen ist die Entwicklung eines Vitamin B1-Mangels denkbar.

Äußerliche Anwendung:
Keine Anwendung von Vollbädern bei größeren Hautverletzungen oder akuten unklaren Hauterkrankungen, bei schweren fieberhaften oder infektiösen Erkrankungen, ferner bei Bluthochdruck und Herzinsuffizienz!

Bild: Isolde Altersberger, Henriette Kress

Quelle: www.heilpflanzen-suchmaschine.de
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